Photodynamische Therapie
Bei welchen Erkrankungen wird sie angewendet?
Die photodynamische Therapie ist eine erprobte und seit langer Zeit angewendete Therapie in der Augenheilkunde zur Behandlung von Gefässneubildungen unter der Netzhaut (Behandlung einer choriodalen Neovaskularisationen bei AMD) oder pathologischen Gefässen, die eine Abhebung der Netzhautmitte (zentrale seröse Choroidopathie) verursachen. Weiter kann die PDT zur Behandlung von Gefässtumoren (Hämangiome, Angiome) angewendet werden.
Der Vorteile dieser Technik ist die gezielte Therapie des krankhaften Gewebes in der Tiefe ohne Schädigung der darüber liegenden Netzhaut.
Wie läuft die Behandlung ab?
Zuvor wird die Diagnose durch eine augenärztliche Untersuchung und einer zusätzlichen Farbstoffdarstellung (»Fluoreszenzangiographie«) gestellt.
Für die gezielte Laserbehandlung wird ein Medikament, ein sogenannter Photosensibilisator, in den Körper infundiert, der das erkrankte Gewebe sensibilisiert, um so mit sehr niedriger und für das umgebende Gewebe unschädlicher Energie mit dem Laser eine Reaktion hervorzurufen, die zur Behandlung der Gefässprobleme beiträgt. Ohne dieses Medikament wäre ein Effekt nicht zu erwarten. Während die Pupillen weit getropft werden, wird eine Venenkanüle in den Arm gelegt. Darüber wird eine Infusion mit dem Medikament Verteporfin (Visudyne®) verabreicht. Die Infusion dauert etwa 10 Minuten und findet in einem abgedunkelten Raum statt.
Der Farbstoff verteilt sich im gesamten Körper. Aber durch die gezielte Behandlung des gewünschten Netzhautgebietes mit dem roten Laserlicht wird nur dort eine photophysikalische Reaktion gestartet. Diese führt dazu, dass die kranken Gefässe verstopfen und sich anschliessend über Wochen zurückbilden. Damit werden ein Weiterwachsen und das Risiko von Blutungen unter die Netzhaut verhindert.
Ungefähr 15 Minuten nach der Infusion des Medikamentes Verteporfin beginnt die Laserbehandlung. Dabei sitzt der*die Patient*in vor dem speziellen Lasergerät, durch welches der*die Arzt*Ärztin gleichzeitig die Netzhaut betrachtet. Nun werden die vorher definierten erkrankten Stellen am Augenhintergrund für 90 Sekunden mit Laserlicht bestrahlt. Die Behandlung ist schmerzfrei.
Wie müssen Sie sich nach der Therapie verhalten?
Bis zu 48 Stunden nach der Behandlung sind alle Hautpartien und die Augen wegen der Photosensibilisierung hochgradig lichtempfindlich. Wir geben Ihnen eine Lichtschutzbrille mit, und Sie müssen unbedingt alle Hautpartien, soweit möglich, durch Abdecken vor Licht schützen (Sonnencreme ist nicht ausreichend!) und in den Räumen helles Kunstlicht vermeiden. Fernsehen ist erlaubt. Diese Vorsichtsmassnahmen müssen in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung unbedingt eingehalten werden. Diese Therapie darf nicht angewendet werden bei sehr seltenen Vorerkrankungen (Porphyrien, Überempfindlichkeit gegen Porphyrin), schweren Lebererkrankungen oder erheblichen Herzkrankheiten.
Sind mehrere Behandlungen nötig?
6 bis 8 Wochen nach der Behandlung wird eine Nachkontrolle durchgeführt. Ist eine anhaltende Wucherung der Gefässneubildungen vorhanden, sollte eine nochmalige Behandlung erfolgen. Die Behandlung ist mehrfach wiederholbar. Die Kosten der Behandlung werden in aller Regel durch die Krankenversicherung bezahlt.